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Tipps

Wenn man Anki (oder ein anderes Spaced Repetition Programm) einsetzt, um sich juristisches Wissen anzueignen, lohnt es sich, Folgendes zu berücksichtigen:

Welche Informationen soll ich in Anki eingeben? Was lasse ich besser weg?

Idealerweise würden wir sämtliches Wissen in Anki eingeben und damit wiederholen. Da wir aber nicht unbegrenzt Zeit haben, empfiehlt es sich, bei der Erarbeitung eines Rechtsgebiets in drei Schritten vorzugehen:
  1. Vorarbeit: Worum geht es in diesem Rechtsgebiet überhaupt? Was wird geregelt? Welche Spannungsfelder gibt es? Einführungskapitel und Wikipedia bieten sich hier an.

  2. Grundstrukturen: Nun arbeitet man das jeweilige Lehrbuch oder Skript zum ersten Mal durch. Dabei werden zunächst nur die wichtigsten Regelungen und Begriffe in Anki eingegeben. Dazu gehören vor allem die häufigsten, unproblematischen Standardfälle (Normalfälle) eines Rechtsgebiets. Streitstände, Prüfungsschemata und längere Definitionen lässt man hingegen noch weg, weil diese meist einen Überblick über das Rechtsgebiet voraussetzen, den man in diesem Moment noch nicht hat. Es empfiehlt sich aber, bereits jetzt eine Liste der verschiedenen Probleme (mit Angabe der Randnummer) anzulegen. Es kommt in dieser Phase darauf an, das Skript oder Lehrbuch zügig durchzuarbeiten und die Struktur des Rechtsgebiets zu erfassen.

  3. Probleme und Details: Nachdem man die Grundstrukturen verstanden hat, setzt man sich mit Problemfällen und Details auseinander und arbeitet diese anhand der zuvor erstellten Liste ab. Wenn nur wenig Zeit bis zur Klausur verbleibt, sollte man sich auch hier danach richten, welche Probleme besonders grundlegend sind und diese zuerst nacharbeiten.

Wie viele Informationen soll ich mit einer einzelnen Karteikarten abfragen?

Mit einer Karteikarte sollte idealerweise auch nur eine Information abgefragt werden. Listen sind zu vermeiden, falls dies irgendwie möglich ist.

Ab und zu kommt man um Listen nicht herum, insbesondere bei Prüfungsschemata. Dann kann man die Vorlage Prüfungsschema verwenden, um Unterpunkte getrennt abzufragen. Man sollte aber keinesfalls jedes Prüfungsschema aus einem Skript auswendig lernen. Die meisten ergeben sich aus dem Gesetz.

Es kann sinnvoll sein, auf der Antwortseite einer Karteikarte Informationen festzuhalten, die nicht selbstständig abgefragt werden. Man sollte dieses Zusatzwissen dann irgendwie markieren, damit klar ist, was gewusst werden muss und was nicht. Es bietet sich etwa an, die Zusatzinformationen kursiv zu schreiben.

Wie viele Stapel soll ich anlegen?

Für jedes Rechtsgebiet (z.B. BGB AT, Schuldrecht AT, Kaufrecht, Deliktsrecht etc) sollte ein eigener Stapel angelegt werden. Es ist nicht sinnvoll, Unterstapel für jedes Thema innerhalb eines Rechtsgebiets (z.B. Willenserklärungen, Anfechtung etc) zu erstellen. Um den Stoff weiter zu untergliedern, kann man stattdessen Tags verwenden.


Weitere Tipps zum Lernen mit Spaced Repetition Programmen findest du hier (Wozniaks Twenty rules of formulating knowledge).


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